Vor allem in Zeiten des Umbruchs. Philosophen müssen sich einmischen! “Als Scouts für Sinndefizit, Konsens-Arrangeure und Diskurs-Vermittler”. Mit diesem flammenden Appell erreicht der Philosoph und Bestseller-Autor Richard David Precht viele Menschen (mit dem unvergesslichen Titel «Wer bin ich – und wenn ja, wie viele ?» konnte er 2007 immerhin Zehntausende dazu verführen, sein Buch zu lesen *). Die akademische Philosophie ist freilich woanders angesiedelt.
Prechts Aufforderung, die Philosophie solle auch in den Medien eine grössere Rolle spielen, wird nicht von allen akademischen Kollegen geschätzt. Jedoch “Philosophen waren ursprünglich für alles zuständig, sie haben sich auch in alles eingemischt…. Mit der Frage nach dem guten, richtigen Leben hat das mal bei Platon und Aristoteles angefangen”, meint er etwa in der TV-Sendung “Sternstunde Philosophie”.
Einem solchen Diskurs kann Social Media – quasi aus einer “Graswurzelperspektive” heraus – möglicherweise dienlich sein. Hier ein Schritt in die Richtung.
Die Veranstalter der österreichischen Medientage (September) haben Precht als Keynote-Speaker eingeladen. Thema: Fragmentierung des Ich und die Fragmentierung der Medien.
Vielleicht ein erster Weg, die gesellschaftspolitische Verantwortung wieder dort zu verankern, wohin sie gehört.
*) Auf seinen philosophischen Reisen lässt Precht keine der grossen Fragen aus:
Was ist Wahrheit ?
Woher weiss ich, wer ich bin ?
Warum soll ich gut sein ?
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